Für eine bessere Berücksichtigung der Interessen von freien Mitarbeitern bei den ARD-Sendern haben sich in einer "Hamburger Erklärung" Freie von mehreren öffentlich-rechtlichen Sendern ausgesprochen. Die Erklärung kam zustande als Nebenprodukt des "Netzwerk Recherche"- Jahrestreffens Hier der Wortlaut:
Hamburger Erklärung der ARD-Freien Erstmals in der Geschichte der ARD haben sich gewerkschaftsübergreifend Freienvertreter von BR, MDR, NDR, RBB, SWR und WDR bei einem Treffen in Hamburg ausgetauscht und gemeinsame Positionen erarbeitet. Klar ist, dass sich die arbeitsrechtlichen Voraussetzungen und die professionellen Bedingungen in den einzelnen Häusern unterscheiden. Klar ist aber auch, dass es übergreifende Probleme gibt, denen sich Freie in der ARD ausgesetzt sehen. Die Arbeit freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist zentraler Bestandteil des ARDAngebotesund der Dritten Programme. Deshalb müssen die Belange der Freien von der Leitung ihres jeweiligen Senders berücksichtigt werden. Freiensprecherinnen und -sprecher sollten deshalb ebenso wie Personalräte und Redakteursausschüsse als selbstverständlicherBestandteil der Hauspolitik bei den Sendern anerkannt werden. 1. Die einzelnen ARD-Anstalten sollen im eigenen Interesse dafür Sorge tragen, dass trotz Sparmaßnahmen eine faire Honorierung freier Mitarbeit gewährleistet ist. Beispielsweise muss Recherche angemessen bezahlt werden. Unter faire Honorierung fällt auch die Vergütung von Wieder-holungshonoraren. Urheberrechtliche Vorgaben sind einzuhalten. 2. Die ARD-Anstalten sollen im eigenen Interesse gewährleisten, dass freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Veränderungsprozessen, die ihre Arbeitsbedingungen betreffen, gehört und eingebunden werden. 3. Die Geschäftsleitungen der ARD-Anstalten sollen im eigenen Interesse dafür sorgen, dass Freienvertreter unterstützt werden und sich innerhalb der vorhandenen Infrastrukturen der Sender besser organisieren können. Dazu zählen Kommunikationsmittel wie das Intranet und das sendereigene E-Mail-System. Der seit den 80er Jahren vielfach bestehende Generalverdacht, dass Freie stets danach trachten, sich in eine Festanstellung hineinzuklagen, ist eine überholte Befürchtung. Wir fordern die Geschäftsleitungen der ARD-Sender auf, ihre Positionen gegenüber den freien Mitarbeitern zu überdenken und Unzulänglichkeiten abzustellen. Hamburg, 13.06.2008 Stefan Bossle (Beobachter BR); Manuela Eilers-Jahnke (MDR-Sprecherrat); Lennart Herberhold, Julia Meichsner, Werner Pfeifer, Petra Volquardsen („Freie im Norden“, NDR); Tomas Fitzel, Henriette Wrege (rbbpro); AndreaValentiner-Branth (SWR); Stefan Domke (Freiensprecher WDR-online) Zu Favoriten hinzufügen (686) | Artikel zitieren | Aufgerufen: 7674 | Drucken
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