Zuständig für den WDR und seine Tochterunternehmen (plus die
Gebühreneinzugszentrale GEZ) ist der "Betriebsverband WDR" des
Fachbereichs Medien in ver.di. Rund die Hälfte von dessen beruflich
aktiven Mitgliedern sind inzwischen freie Mitarbeiter.
Es ist in den vergangenen Jahren nicht vorgekommen, dass auch
Freie für den fünfköpfigen Vorstand des "Betriebsverband
NRW" der IG Medien kandidiert hätten. Zu groß ist der Zeitaufwand,
zu gering der gezahlte Verdienstausfall, zu gering der Anteil der
freie Mitarbeiter betreffenden Themen, die bei den Treffen des Vorstandes
besprochen werden. Doch der Vorstand hat sich offen gezeigt für die
Themen der Freien. Wichtig sind unter anderem die Entscheidungen des Vorstandes,
in welchen Fällen Rechtsschutz gegeben wird.
Freiensprecherrat
Themen, die angegangen werden müssen, bespricht vor allem der Sprecherrat
der WDR-Freien. Der Sprecherrat hat sich in den vergangenen Jahren monatlich
getroffen, Gespräche mit den WDR- Chefs bis hin zum Intendanten geführt,
Tarifverhandlungen inhaltlich vorbereitet und mit der Redakteurvertretung
zusammengearbeitet. Angestrebt ist, daß aus jedem Bereich freier
Mitarbeit mindestens ein Vertreter in den Freiensprecherrat gewählt/geschickt
wird, der die Interessen seiner Gruppe vertritt und diese auch von den
Beratungen des Sprecherrates informiert. Das klappt leider nicht immer.
Ein Schwergewicht des Sprecherrates liegt auf der Arbeit für die Landesstudios
- einfach, weil in diesen "Brutkästen" der Informationsaustausch unter
den Freien besser funktioniert als in Bereichen, wo die Mitarbeiter einander
selten zu Gesicht bekommen. Wer sich beteiligen möchte, melde sich
beim Freiensprecherrat - der Kontakt läuft über die Geschäftsstelle
der IG Medien.
Tarifverhandlungen
Ohne Basis und ohne Informationen, funktionieren auch die Tarifverhandlungen
für die Freien nicht - sie können sogar leicht nach hinten losgehen.
Zu leicht könnte eine uninformierte Tarifverhandlungskomission der
IG Medien in einem falschen Punkt der Gegenseite nachgeben. Die schnellen
Vorstöße des WDR kommen immer wieder. Mal ist es der Wunsch
des Senders, auf WDR 5 weniger Wiederholungshonorar zu zahlen, mal der
Vorstoß des Eins Live-Chefs, Billigproduktion auch tarifvertraglich
abgesegnet zu bekommen.
Stets kommen die Wünsche nach Verbilligung der freien Arbeit in
letzter Minute, also kurz bevor die neue Wiederholungsschiene eingeführt
wird, die man sich angeblich nur leisten kann, wenn das Wiederholen verbilligt
wird. Initiativen der Gewerkschaften hingegen haben nach Auffassung des
WDR natürlich stets Zeit und müssen geprüft werden, zum
Teil jahrelang. Die Tarifverträge aus den 70er/80er Jahren enthalten
einige Selbstverpflichtungen des WDR, Themen zu regeln, auf deren Verwirklichung
wir bis heute vergeblich gewartet haben.
Am Tarifverhandlungstisch sind immer wieder konkrete Beispiele gefragt
über die Honorierungspraxis des Senders. So behauptet die WDR-Verhandlungskomission
regelmäßig, es würden die üblichen Vergütungen
("Effektivhonorare") wie versprochen erhöht. Nur die Betroffenen selbst
wissen es besser - und sollten ihre Gewerkschaftsvertreter darüber
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