Redakteurstatut für Freie |
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05.06.2003 |
zu Redakteurversammlungen gehen und mitreden: Eines der Rechte für freie MitarbeiterInnen aus dem Redakteurstatut des WDR. ( Dies ist ein Auszug aus der ersten Auflage des WDR-Dschungelbuchs - die völlig revidierte Neuauflage erscheint Ende März 2012 und kann hier in Auzügen angeschaut und bestellt werden: www.wdr-dschungelbuch.de )
Die WDR-Redakteure wählen einmal im Jahr die siebenköpfige Redakteurvertretung. Auch Freie können zur Vermittlung bei Konflikten die Redakteurvertretung anrufen. Die Kollegen hören sich die Geschichte an und führen gegebenenfalls mit den darin verwickelten Redakteuren und Vorgesetzten ein Gespräch, um eine Lösung zu finden. Das Redakteurstatut des WDR, das diese Prozedur vorsieht, gilt auch für freie Programm- Mitarbeiter. Darunter werden nicht nur Autoren, Regisseure, Korrespondenten und Reporter verstanden, die für Inhalte verantwortlich gemacht werden, sondern alle, die als Freie "unmittelbar an der Herstellung" von Programm "mitwirken", also z.B. auch Kameraleute und Cutterinnen. Leider ist es nicht immer leicht, die Redakteurvertretung zu erreichen. Weil jährlich neu gewählt wird, ist es schwer nachzuhalten, wer denn eigentlich zur Zeit in der Redakteurvertretung ist. Denn sie hat keine Geschäftsstelle. Ein Versuch, über die WDR-Telefonzentrale die Redakteurvertretung zu erreichen ergab: Die Zentrale hat zwar zwei Durchwahlnummern unter den Stichworten Redakteurausschuss und Redakteurvertretung parat. Davon war eine seit zwei Jahren nicht mehr aktuell, und die andere führte ins Leere - niemand meldete sich, nur eine anonyme Ansage, die dazu aufforderte ein Fax zu starten. Schön wäre es also auch, wenn die jeweils gewählte Redakteurvertretung die Telefonzentrale über ihre Durchwahlnummern informierte. Ansonsten hilft nur: Durchfragen. Freie auf Redakteurversammlungen Die Redakteurvertretung beruft mindestens zweimal im Jahr Redakteurversammlungen ein (bei aktuellem Bedarf auch öfter), auf denen auch freie Mitarbeiter betreffende Konflikte, besprochen werden können. Die Versammlungen finden in der Regel in der WDR-Kantine statt und werden über Hörfunkleitungen in die Aussenstudios übertragen. Programmfreien kann auf den Redakteurversammlungen das Wort erteilt werden (ein feiner Unterschied zu einem "Rederecht"), sie können aber nicht die Redakteurvertretung mitwählen. Weil auf den Redakteurversammlungen grundsätzliche Fragen der Programmplanung und einzelne Programmkonflikte mit den WDR-Chefs besprochen werden, sind sie eine erstklassige Informationsquelle für Freie, die sich über die Entwicklungen beim Sender auf dem Laufenden halten wollen. Außerdem können Freie ihre Themen zum Gegenstand von Redakteurversammlungen machen - eine Gelegenheit, die der IG-Medien-Freiensprecherrat mehrmals genutzt hat. Dabei wurde unter anderem gesprochen über die "Prognose", über die Handhabung der Tarifverträge und über die Tendenz, daß Freie selbst ihre Beiträge schneiden. Ein Problem der Redakteurversammlungen ist, daß zu ihnen oft relativ kurzfristig eingeladen wird, und das nur per Hauspost an die einzelnen angestellten Redakteure sowie per Aushang in Fluren und Aufzügen. Wer als freier Mitarbeiter nicht so häufig in den Räumen des Senders zu tun hat, erfährt also nur sehr schwer von den Terminen der Redakteurversammlungen. Schön wäre, wenn die jeweilige Redakteurvertretung die Versammlungstermine langfristig bekannt gibt, damit sich die Freien darauf einstellen können und der IG-Medien-"Freibrief" die Einladung an die Freien weiterleiten könnte. (Auszug aus dem WDR-Dschungelbuch von Ulli Schauen, Stand Mai 2002) Zu Favoriten hinzufügen (438) | Artikel zitieren | Aufgerufen: 3864 | Drucken
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