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Tarife für "Eigenproduktionszuschläge" beim WDR PDF Drucken
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05.01.2007
Die Verhandlungen um Eigenproduktionszuschläge im Hörfunk und im Fernsehen haben sich über zwei Jahre lang im Kreis gedreht. Jetzt sind wir in vielen Teilen einen Schritt weitergekommen und haben Eigenproduktions- Zuschläge unter Dach und Fach gebracht. Wie die Verhandlungs-Ergebnisse sich in der Praxis bewähren werden, wird die Zukunft zeigen. Im Vorfeld stoßen sie jedenfalls zumindest in der WDR Mailing-Liste auf viel Kritik.

Tarifverhandlungen – zumal wenn sie sich so lange hinziehen – haben ihre eigene Dynamik. Das weiß jeder, der schon mal am Verhandlungstisch gesessen hat. Auf Gewerkschafts- Seite waren diesmal drei Vertreter vom djv und vier von ver.di dabei, darunter zwei Freie aus dem Programmbereich IV (Landesprogramme - Landesstudios, Aktuelle Stunde).

Eigenproduktionszuschläge Hörfunk 

Die Ausgangslage: Seit über zwei Jahren liegen die Gewerkschaften mit dem WDR im
Clinch, weil einige Redaktionen sich strikt weigern, Eigenproduktionszuschläge für O-Töne im Hörfunk zu zahlen. Angeblich sei die Qualität zu schlecht, man spare bei der Produktion keine Zeit usw. Wir haben uns nun auf folgenden Kompromiss geeinigt: Die EPZuschläge
für reine O-Töne werden abgeschafft.
Dafür werden die EP-Zuschläge für fertig produzierte Beiträge auch auf den Bereich Feature (1.19) ausgedehnt und sie werden um rund 20 Prozent angehoben.

Konkret bringt das für die erste Minute statt 17,25 Euro jetzt 20 Euro. Für jede weitere
Minute erhöht sich der Zuschlag um 6,30 Euro. Bei 5 Minuten landen wir dann bei 45.20 Euro statt bisher 40,43 Euro. Bislang war bei 5 Minuten Schluss, die Eigenproduktionszuschläge für längere Stücke musste jeder selbst verhandeln. In der Praxis hat sich diese Regelung jedoch nicht bewährt. So zahlt „Neugier genügt“ (WDR 5) zum Beispiel für ein fertig produziertes 18 Minuten-Feature schlappe 95 Euro EP-Zuschlag. Damit das in Zukunft besser wird, haben wir ab 5 Minuten für jede weitere Minute verbindlich 6,30 Euro vereinbart – wer mehr will, muss selbst verhandeln.

Die Gewerkschaftsbeteiligten bei den Verhandlungen sind sich einig: Dies ist ein Erfolg. Denn die Zahlung von Zuschläge für die Zulieferung reiner O-Töne war häufig ein echtes Geschachere um wenig Kröten.

Eigenproduktionszuschläge im Fernsehen 

Noch komplizierter die Ausgangslage bei den Eigenproduktionszuschläge im Fernsehen.
Schon vor Jahren haben wir den selbstgedrehten Nif (Nachrichtenfilm bis 0´45) für
Blaulichteinsätze mit 51 Euro zusätzlich zum Grundhonorar tarifiert. Seither hat sich das
Selberdrehen erheblich ausgedehnt. Vom kleinen Beitrag bis hin zur 30minütigen Reportage wird inzwischen vieles mit der Drei-Chip-Kamera von den Autoren selbst gedreht.


Ob und wie wir das tarifieren wollen, darüber haben wir lange diskutiert. Schließlich vertritt verdi auch feste und freie Kameraleute, denenso die Butter vom Brot genommen wird. Dass einige Freie für 51 Euro mehr schon ganze Beiträge mit O-Tönen selbstdrehen, hat die Sache auch nicht leichter gemacht. Zwei Jahre lang haben wir deshalb nichts unternommen. Jetzt haben wir folgendes vereinbart: Der selbstgedrehte Nif (meist nur feste Einstellungen, kein O-Ton) wird um 10 Euro auf 40 Euro gesenkt. Dafür bekommt der selbstgedrehte Beitrag bis 1´45 einen Zuschlag von 75 Euro und der Beitrag bis 2´30 einen Zuschlag von 110 Euro. Der WDR hatte zunächst 70 und 100 Euro geboten. Der Zuschlag von 50 Euro für die eigene Kamera bleibt.

Umschichtungen bei den Regional-TV-Honoraren 

Um das Programm schneller zu machen, wollte der WDR gerne eine kürzere Nif Position
im Honorarrahmen haben. Das konnten wir verhindern, es wird also auch künftig keinen Nif bis 0´20 geben. Das hätte für die Freien nach eigenen Angaben mehr Arbeit für weniger Geld bedeutet.

Darüber hinaus haben wir im PB IV Bereich eine neue Position vereinbart, den Beitrag bis 3´15. Insgesamt haben wir versucht, die Gewichtung der Honorare etwas gerechter zu gestalten. Problematisch bleibt die Position „Beitrag mit besonderem
Aufwand“. Laut Holi wurde sie im vergangenen Jahr rund 1.200 mal honoriert.

Zum Vergleich: Im LS Dortmund werden zum Beispiel rund 1.800 Beiträge im Jahr honoriert. Rechnet man das auf alle Landesstudios hoch, dann sind das rund 16.200 Beiträge pro Jahr. Das heißt, Beiträge bei denen der besondere Aufwand honoriert wird, gibt es vergleichsweise wenig.

Wir haben deshalb vom relativ gut bezahlten Nif umgeschichtet zu den längeren Beiträgen. Das heißt: Der Nif geht um 20 Euro runter, der Archiv-Nif um 10 Euro und die Zweitfassung um 5 Euro. Dafür wird der neue Beitrag bis 3´15 mit 550 Euro und der Beitrag bis 4´mit 650 statt bisher 612 Euro honoriert (Mindestvergütungen
sind in diesem Bereich die Effektivhonorare).

"Bremsspur" bei Beitrags-Längen 

Für viel Aufregung in der Mailing-Liste hat eine kleine Bemerkung geführt, die wir beschlossen haben. Demnach sollen tagesaktuelle Beiträge, die an einem Tag gedreht und gesendet werden, wenn sie 0´10 länger sind als beauftragt, nicht in die nächst höhere Honorar-Kategorie fallen. Der Hintergrund: In der Abnahme-Situation sollen ein paar Sekunden nicht dazu führen, dass der Film noch mal umgeschnitten werden muss. Wir dachten das würde die Situation für alle Beteiligten etwas weniger stressig machen.  Doch einige Freie befürchten dadurch offenbar Einkommens-Einbußen. Wie sich die neue Regelung im Alltag bewährt, wird die Praxis zeigen.

Preiswerte Kurz-Moderationen 

Ganz zum Schluss haben wir bei den Moderationen  im Programmbereich IV noch zwei kürzere Strecken eingeführt, die Moderation bis 5´ mit 150 Euro und die Moderation bis 15 Minuten mit 250 Euro.

Anja Arp, ver.di-Tarifverhandlungskommission

(aus dem "Freibrief 4-2006")

 


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